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Die Gesundheitsbranche sollte die Lieferkette justieren, um Kosten einzusparen

Montag, 26. Juli 2021

Digitale Lieferketten im Gesundheitswesen gehen mit Kosteneinsparungen einher.Wie lassen sich die Kosten senken, ohne die Leistungen zu kürzen? In seinem letzten Artikel unserer Reihe über die digitale Transformation des Gesundheitswesens wirft James Minards einen Blick auf die finanziellen Vorteile der Digitalisierung und erklärt, wie innovative Lösungen Krankenhäusern helfen, kostspielige Ineffizienzen in der Lieferkette zu beseitigen, ohne die Qualität der Patientenversorgung zu gefährden.

Es gibt kaum ein Krankenhaus in Europa, das nicht unter dem Kostendruck im Gesundheitswesen leidet. Entscheider von Gesundheitsdienstleistern setzen sich regelmäßig mit der Frage auseinander, wie sie einerseits effizient und sparsam wirtschaften und andererseits sicherstellen, dass diese Einsparungen nicht zu Lasten der Patientenversorgung gehen. Meine Empfehlung: Angesichts der angespannten Haushaltslage nach einem arbeitsreichen Jahr mit pandemiebedingten Herausforderungen sollten Krankenhäuser damit beginnen, ihre Lieferketten auf Effizienzeinsparungen zu überprüfen – ein einfacher Hebel, um Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität der Patientenversorgung hochzuhalten.

Ineffiziente Lieferketten führen nämlich zu Problemen bei der Beschaffung und zu Engpässen bei den Beständen. Die aktuellen Lagerbestände können unmöglich zu jeder Tages- und Nachtzeit nachverfolgt werden, so dass Mitarbeiter oftmals Artikel bestellen, die sie eigentlich gar nicht benötigen. Die Folge: Verschwendung.

Ein nicht-standardisiertes Beschaffungssystem kann zudem dazu führen, dass verschiedene Abteilungen in Gesundheitsorganisationen ihre Beschaffung getrennt voneinander abwickeln. Manche Materialien kosten weitaus mehr als nötig, andere bieten vielleicht nicht so einen großen Wert. Die fehlende Kontrolle und Übersicht über die Lieferkettenprozesse sind für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen deshalb äußerst kostenintensiv. Der Versuch, diese Kosten in anderen Bereichen einzusparen, wirkt sich leider negativ auf die Qualität der Patientenversorgung aus.

 

Birmingham Children's Hospital wagt die digitale Transformation

Die gute Nachricht: Diese Ineffizienzen lassen sich beheben, am einfachsten und effektivsten durch digitale Lösungen. Ein guter Ansatzpunkt ist zum Beispiel die Einführung eines elektronischen Rechnungsstellungssystems, das papierbasierte Prozesse ersetzt und dazu beiträgt, die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler bei der Erstellung oder Begleichung von Rechnungen zu verringern. Die digitale Transformation lässt sich natürlich auch in viel größerem Maßstab angehen, zum Beispiel durch die Digitalisierung des Bestandsmanagements genehmigter Waren. Bei der Beschaffung können Krankenhäuser so innerhalb eines Trusts nur die Materialien bestellen, die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Im Jahr 2012 arbeitete GHX mit dem Birmingham Children's Hospital zusammen, das sich ein stattliches Ziel gesetzt hatte: innerhalb von drei Jahren sollten 6% der Kosten eingespart werden. Das Krankenhaus war verständlicherweise besorgt, dass Einsparungen in Höhe von mehr als 10 Millionen Pfund erhebliche Auswirkungen auf die Versorgung der über 225.000 Kinder haben könnten, die jedes Jahr behandelt werden. War dies durch einfache Änderungen in der Lieferkette möglich, ohne die Patientenversorgung zu gefährden?

 

Digitalisierung führt zu Kosteneinsparungen von mehr als 10 Millionen Pfund

Die kurze Antwort lautet: ja. Aber wir gehen wir zurück und schauen uns an, was wir konkret gemacht haben. Unser Projekt mit dem Birmingham Children's Hospital umfasste drei Punkte: die Optimierung der Lieferkette, die Sicherstellung der Zustimmung der Geschäftsleitung und die Etablierung einer konzernweiten Kommunikation. Dadurch erhielten die Führungskräfte einen detaillierten Überblick über die Beschaffungsausgaben des Krankenhauses. Die Einführung von elektronischen Bestellungen und elektronischen Rechnungen steigerte die Transparenz über die Beschaffungspolitik und führte so zu Effizienzgewinnen, die sich auch in der Bilanz niedergeschlagen haben.

Durch die Verbesserung der Transparenz, die Automatisierung des Beschaffungswesens und die Umstellung der Rechnungen auf ein digitales System konnte das Krankenhaus 10,6 Millionen Pfund einsparen. Damit wurden die angestrebten Einsparungen übertroffen. Der Trust hat mittlerweile eine solide finanzielle Grundlage gestellt und kann beruhigt in die nähere Zukunft blicken, um seine Ziele für die verbleibenden zwei Jahre des Kostenverbesserungsplans zu erreichen. Und das Beste dabei: Das Birmingham Children's Hospital hat zu keinem Zeitpunkt weder die Quantität noch die Qualität seiner lebenswichtigen Dienstleistungen einschränken müssen.

 

Technologie und Innovation für eine solide finanzielle Basis des Gesundheitssektors

Nach der Pandemie wird die Gesundheitswesen mehr denn je nach Möglichkeiten zur Kostensenkung suchen müssen; besonders in Großbritannien, weil die Trusts die hohen Beträge, die für die Reaktion auf COVID-19 gezahlt wurden, begleichen müssen. Manche Akteure halten es für unvermeidlich, dass sich dies auf die Qualität der Patientenversorgung auswirkt, doch es gibt auch andere Möglichkeiten, Effizienzsteigerungen zu erzielen, ohne dass die Leistungen an der vordersten Front, also bei Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern, eingeschränkt werden müssen.

Ineffizienzen in der Versorgungskette lassen sich dank der Technologie und des Fachwissens von Gesundheitstechnologie-Spezialisten wie GHX problemlos beheben. Es sind die digitalen und innovativen Lösungen auf die der Gesundheitssektor zuerst schauen sollte, wenn er versucht, die Kosten zu senken und Krankenhäuser und andere Gesundheitsorganisationen auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.

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James Minards

Country Sales Manager UK & Irland