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Digitale Transformation richtig angehen: 5 Schritte auf dem Weg in ein nahtloses Gesundheitsökosystem

Montag, 22. November 2021

Digitale Transformation im Gesundheitswesen richtig angehen: 5 Schritte auf dem Weg in ein nahtloses GesundheitsökosystemViele Krankenhäuser sowie Hersteller von medizinischen Produkten tun sich bei der digitalen Transformation noch immer schwer. Das muss nicht sein: Wenn sich die Parteien einem digitalen Ökosystem anschließen, profitieren davon letztendlich alle. Doch wie finden Kliniken und Hersteller den richtigen Plattformanbieter, der ihnen den Weg in ein nahtloses Gesundheitsökosystem ebnet?

 

 


 

Als der Bundestag im vergangenen Jahr das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) verabschiedet hat, erwarteten nicht wenige Experten aus dem Gesundheitssektor einen Aufbruch in ein neues Zeitalter, das vor allem eines sein sollte: digital. Bund und Länder brachten mehr als vier Milliarden Euro auf den Weg, um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen voranzutreiben. Das Investitionsprogramm und die neue Gesetzesgrundlage sollten endlich Schwung in die digitale Transformation bringen – so weit die Theorie.

Die Praxis sieht leider immer noch anders aus. Die Verantwortlichen in Krankenhäusern scheuen sich weiterhin vor der Einführung von digitalen Lösungen, ganz egal, ob für die Speicherung von Patientendaten, das Beschaffungs- und Bestandsmanagement oder die Abwicklung von Rechnungen. Gelder stehen zwar bereit, IT-Projekte bzw. die generelle Digitalisierung der Prozesse in den Kliniken werden aber hintenangestellt. Der Grund dafür ist simpel, aber doch verständlich: Kliniken werden automatisierte Prozesse niemals alleine angehen können, sondern brauchen dafür einen Partner, der sie bei der digitalen Reise unterstützt. Und bei der Wahl dieses Partners tun sich viele Krankenhäuser in der Praxis offenbar sehr schwer.

 


 

Bevor wir in die Praxis gehen und ich Ihnen fünf Tipps für Ihren Weg auf der digitalen Transformation gebe, lassen Sie uns doch einen kurzen theoretischen Exkurs wagen.

Das Zauberwort für offene Partnerschaften lautet „Ökosystem“. Nicht nur das Forbes-Magazin vertritt die Meinung, dass digitale Plattformen der Schlüssel zur Transformation von Geschäftsprozessen sind und allen Beteiligten – unabhängig von der Unternehmensgröße – einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Zugang zu etablierten Märkten, widerstandsfähigere Lieferketten, geringere Kosten – die Vorteile sind immens.

Und nun zurück zur Ausgangsfrage: Wie finden Krankenhäuser und auch Hersteller von medizinischen Produkten den richtigen Dienstleister, der Ihnen den Weg in ein nahtloses Gesundheitsökosystem ebnet?

Sie ahnen es, die Frage lässt sich nicht in zwei Sätzen beantworten, vielmehr sollten Sie bei der Wahl des Partners für die digitale Transformation folgende fünf Themen im Hinterkopf haben:

 

Ein digitales Ökosystem zeichnet sich gerade dadurch aus, dass viele Handelspartner miteinander Geschäfte abwickeln, ganz unabhängig davon, welches System sie nutzen. Indem sie auf ein cloudbasiertes Netzwerk setzen, verbinden sie sich mit anderen Akteuren auf einer einzigen Plattform, die alle Transaktionen harmonisiert. Die Nutzung von cloudbasierten Anwendungen bringt damit gleich mehrere Vorteile mit sich:

  • Flexibilität: Sie können Services und Lösungen individuell auf Ihre Anforderungen anpassen lassen und auf die Cloud-Anwendungen überall per Internet zugreifen.
  • Effizienz: Sie können Ihre Geschäfte schnell und einfach abwickeln, ohne große Investitionen in Ihre IT-Infrastruktur zu stecken, und profitieren von einer hohen Datensicherheit.
  • Fokus: Sie können sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren, weil die innovative Technologie, regelmäßige Updates und die Datensicherheit beim Plattformanbieter liegen.

 

Gerade ist es schon angeklungen, aber noch einmal in aller Deutlichkeit: Es sollte egal sein, welche Systeme oder Formate Sie nutzen, bevor sie sich einem digitalen Ökosystem anschließen. Ob nun SAP, Oracle, Amor oder ein vollkommen individuelles ERP-System – bleiben Sie bei Ihrer bestehenden Lösung und auch bei Ihren bevorzugten Dateiformaten für Bestellungen. Der richtige Plattformanbieter versteht es, Sie unabhängig von Ihrem IT-Setup an das Netzwerk anzuschließen.

 

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Analyse und Nutzung von Daten ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg sind, besonders im Gesundheitswesen. Zwar verfügen sowohl Krankenhäuser als auch Hersteller und Lieferanten von medizinischen Produkten über Tausende Daten, die Qualität dieser Daten ist aber oft überschaubar. Und das hat weitreichende Folgen: Haben sich erst einmal Fehler in den Stammdaten (Verpackungsstufen, Artikelnummern, GTINs, Produktinformationen etc.) eingeschlichen, wirkt sich das auch auf die Transaktionsdaten aus, die sich letztlich in fehlerhaften Bestellungen, Lieferungen, Rechnungen oder Zahlungen widerspiegeln.

Bei der Wahl des richtigen Partners für die Verbindung zu einem digitalen Gesundheitsökosystem ist es deshalb unausweichlich, auf einen Dienstleister mit ausgewiesener Datenexpertise zu setzen. Weil an medizinische Geräte und Verbrauchsgüter hohe Anforderungen geknüpft werden, müssen Sie die Datenbereinigung und -anreicherung in die Hände von Experten geben, die Produktinformationen in Ihren Katalogen bereinigen, nach den neuesten Standards (z.B. ECLASS) klassifizieren und bei Bedarf Attribute hinzufügen.

 

Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) hat ein Schlagwort den Weg ins Gesundheitswesen geschafft, das die Art und Weise, wie Kliniken arbeiten, grundsätzlich verändern wird: Interoperabilität. Gesundheitsorganisationen sind dazu angehalten, einen effizienten Informationsaustausch zu ermöglichen und damit die Arbeit des Personals zu vereinfachen. Das Ziel ist ein nahtloser Datenfluss, der nicht nur Kosten senkt und innerhalb der Organisation mehr Transparenz schafft, sondern auch die Patientenversorgung verbessert.

Was viele nicht genug beachten: Interoperabilität ist grundsätzlich ein technisches Thema, das die IT-Abteilungen von Kliniken beschäftigen wird, allerdings geht mit dem Begriff ein Paradigmenwechsel in der Kultur einer Gesundheitsorganisation einher. Den Verantwortlichen muss klar sein, dass der nahtlose Datenfluss und die abteilungsübergreifende Nutzung von Informationen die Bedingung für eine digitale Transformation sind. Interoperabilität erfordert daher eine radikale Neuausrichtung in nahezu allen Fachbereichen, sodass Prinzipien, Prioritäten und Routinen vieler Mitarbeiter neu definiert werden müssen.

Die bereits oben aufgeführte Datenexpertise bei der Wahl des Partners spielt auch hier eine Rolle. Nur ein Partner, der tiefe Integrationen durch nahtlose Datenflüsse ermöglicht, kann Ihnen helfen, die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Genauso gefragt sind aber auch strategische Überlegungen, wo und wie die System-Landschaft miteinander vernetzt werden kann, wer im Rahmen dieser Mammutaufgabe mit im Boot ist oder später abgeholt werden muss, wenn es darum geht, die Daten optimal zu nutzen. Behalten Sie den Change-Management-Prozess im Hinterkopf und holen Sie sich einen Partner an die Seite, der Interoperabilität versteht und von der Theorie in die Praxis umsetzen kann.

 

Das beste Ökosystem ist allerdings für die Katz', wenn Ihre Anwender die Vorteile darin nicht sehen und den Service nicht nutzen. Immer wieder höre ich von Entscheidern in deutschen Kliniken, dass sie sich gegen die Einführung von digitalen Lösungen entscheiden, weil das Klinikpersonal am Ende doch wieder auf die „altbewährten“ Prozesse zurückgreift – eine Gefahr, der Sie mit einem guten Partner an der Seite vorbeugen können. Der richtige Dienstleister schließt Sie nämlich nicht nur an eine Plattform an, sondern holt mit einem etablierten Onboarding-Prozess auch Ihre Anwender ins Boot.

 


 

Meine Empfehlung: Behalten Sie diese fünf Punkte im Hinterkopf, um Ihre digitale Reise anzugehen. Wenn sich Krankenhäuser sowie Hersteller und Lieferanten von medizinischen Produkten einem Partner mit einem digitalen Ökosystem anschließen, gewinnen damit alle – nichts anderes zeigen unsere Erfahrungen bei GHX.

Über unsere digitale Plattform bieten wir beiden Seiten einfache und intuitive cloudbasierte Lösungen, die wir ganz einfach mit Ihrem ERP-System konfigurieren können. So haben sich Kliniken, Einkaufsgemeinschaften, Hersteller und Lieferanten zum weltweit größten Supply-Chain-Netzwerk im Gesundheitswesen zusammengeschlossen und in den vergangenen Jahren von einem nahtlosen und vollautomatisierten Ökosystem profitiert.

 

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Dr. Christoph Luz

Geschäftsführer